100 Kilometer am Stück wandern – klingt verrückt?
Ich dachte das auch. Aber ist es nicht wundervoll in der heutigen Welt ein bisschen verrückt zu sein?
Nach meiner letzten Podcastfolge habe ich etliche Fragen bekommen – über Training, Vorbereitung, Ausrüstung, Zweifel und Motivation.
In diesem Beitrag beantworte ich die häufigsten Fragen, die mir nach der letzten Podcastfolge gestellt wurden – ehrlich, persönlich und laufend optimistisch.
Falls du die Folge verpasst hast: du kannst sie auch direkt hier anhören:
Wie gehe ich es an? Wie hast du genau trainiert?
Nachdem es 2024 nicht funktioniert hat die 100 KM zu finishen, habe ich wieder regelmäßiges Krafttraining in meine Woche integriert.
Ich versuche, zweimal pro Woche zu trainieren. Wenn ich es nicht ins Studio schaffe, trainiere ich zuhause mit Kurzhanteln – immer so, dass ich möglichst viele Muskelgruppen anspreche.
Warum mir das geholfen hat:
Ich habe deutlich mehr Stabilität und Kraft im Oberkörper und fühle mich insgesamt leistungsfähiger und fitter.
Außerdem haben wir (Doris und ich) versucht, uns etwa einmal pro Monat zu einer längeren Wanderung zu verabreden und auch Veranstaltungen zu buchen, um die Motivation hochzuhalten.
Mein tägliches Schritteziel liegt bei etwa 8.000 bis 12.000 Schritten. Details zur Vorbereitung findest du auch in diesem Beitrag.
Wie lange hast du darauf hin trainiert?
Ich würde sagen, etwa 1,5 Jahre.
Mein erstes 50-Kilometer-Finish war im April 2022.
2024 bin ich außerdem meinen ersten Marathon gelaufen.
Der Fokus auf die 100-Kilometer-Wanderung kam direkt danach.
Der größte Zweifel?
Ganz klar: die Hitze – und meine Angst vor dem Anstieg auf der letzten Etappe.
Bei 28 Grad war das mein persönlicher Endgegner.

Gab es einen Tiefpunkt?
Ja, zwei sogar.
Den ersten, als Doris aufgehört hat, und den zweiten auf dem besagten Berg.
Beide Male war klar: Jetzt wird’s ernst. Nachdem ich körperlich noch fit war,
siegte in beiden Fällen der Kopf.
Wie hast du das überwunden?
Mit Meli, Musik und dem Wunsch, es für mich zu schaffen – unabhängig von Wertung oder Zeitziel.
Ich wollte dieses Finish einfach erleben, ganz für mich selbst.
Wie bereitet man sich auf die Nachtetappe vor? Hattest du keine Angst?
Richtige Angst nicht mehr.
Je öfter man das macht, umso mehr verliert die Nacht ihren Schrecken.
Ich war zu keiner Sekunde allein – das macht es deutlich einfacher und sicherer.
Hier z. B. waren wir nachts unterwegs.
Die größte Überraschung
Der Moment, in dem ich plötzlich anfangen wollte zu joggen.
Bei Kilometer 92, mitten in der Erschöpfung – und trotzdem war da noch Energie.
Das war pure Emotion.
Was lief gut – und was würdest du beim nächsten Mal optimieren?
Bis auf die Hitze hat diesmal fast alles richtig gut funktioniert.
Was geholfen hat:
- Der Zeitplan am Arm (und im Kopf) – inklusive Pausen
- Gamaschen und Stöcke – unverzichtbar
- Der Rucksack – angenehm durch die Rückenkonstruktion, aber wahrscheinlich etwas zu schwer
- Am Sonntag starte ich auf 42 km mit einer Laufweste – daran wird weiter experimentiert
- Mein Verpflegungsplan war ebenfalls richtig gut
- hier ist meine Empfehlungsliste auf Amazon *Affiliate Links
- Die Zehensocken und meine erprobte Socken / Schuhkombination (keine Experimente an so einem Tag)
Optimierungsbedarf besteht am Gewicht bzw. Inhalt des Rucksacks – bei der nächsten Wanderung im Oktober werden wir mit Laufweste starten und sehen, wie das funktioniert.
Was bleibt nach dem Marsch?
Der Stolz.
Und das Wissen, die eigenen Ziele erneut geschafft – und vielleicht die eigenen Grenzen wieder ein Stück verschoben – zu haben.
Das Zauberwort für mich bleibt:
Dranbleiben und an dich selbst glauben.
Was ist dein nächstes Ziel?
Aktuell gibt es kein großes nächstes Ziel.
Ich bin einfach nur glücklich, dankbar und zufrieden, das geschafft zu haben.
Jetzt möchte ich wieder strukturierter laufen und alles genießen, was bereits erreicht ist.
Details zum nächsten Ziel verrate ich noch nicht – ich habe eine Idee, aber die darf noch wachsen.
Nur so viel: Es ist kein Triathlon.
Fazit
100 Kilometer in 24 Stunden – das ist keine Zeitfrage, sondern eine Frage der Haltung.
Zwei Jahre Vorbereitung, Training, Rückschläge, Motivation, Zweifel – und am Ende die Erkenntnis:
Du kannst es schaffen, wenn auch nicht beim ersten Versuch. Du musst einfach dran bleiben, weiter trainieren und an dich glauben.
Wenn du das hier liest und denkst, „Ich möchte das auch schaffen – vielleicht keine 100 km, aber mein eigenes Ziel“,
dann melde dich gern bei mir.
Ich helfe dir, dein individuelles Ziel zu erreichen – Schritt für Schritt, laufend optimistisch.
Und hier natürlich noch das Ganze zum anhören:

