Nachtwanderung im Juli 2024

Nachdem wir inzwischen einige Wanderungen zwischen 40 – 58 KM gefinshed haben, wollen wir uns an ein neues, großes Abenteuer wagen.

Wir (Doris und ich, ihr kennt sie z. B. vom Mammutmarsch Nürnberg) sind für den Großen Schlackenmarsch im September 2024 angemeldet.

Was das ist? Eine 100 KM Wanderung rund um unsere Heimatstadt Sulzbach-Rosenberg. Zeitziel: 24 Stunden.

Ob wir das schaffen? Werden wir sehen. Fakt ist: wir starten. Unser erstes Ziel: mehr als 60 KM knacken. Der Rest ist Bonus.

Falls Du uns ein Stück begleiten willst, melde dich gerne. Entweder per Whats App, Instagram oder via feedback@laufend-optimistisch.de

Was das mit unserer Nachtwanderung zu tun hat? Wir haben uns zur besseren Vorbereitung auf das o.g. Abenteuer überlegt, die Etappe, die wir höchstwahrscheinlich nachts wandern werden, vorab anzusehen. Unter realen Bedingungen. Nachts.

Ursprünglich wollten wir zu zweit starten. Unsere Männer fanden diese Idee nicht ganz so prickelnd und haben sich kurzentschlossen verabredet, uns zu begleiten. Danke dafür! Es hat erstens viel mehr Spaß gemacht und zweitens auch ein Gefühl von Sicherheit gegeben. Nachts sehen die Wege einfach komplett anders aus als tagsüber. Zwei weitere Freundinnen, beide ebenfalls bereits mehrfache 50 KM Finisherinnen, fanden unsere Idee ebenfalls spannend, und so waren wir zu sechst.

Der Plan:

Wir starten um 20 Uhr und wandern original die zweite Etappe des großen Schlackenmarsches. Pünktlich zum Start zog ein heftiges Gewitter über Sulzbach und wir verschoben unseren Start um 30 Min nach hinten.

Was darf dabei keinesfalls fehlen? gute Laune, passende Kleidung (inkl. Regenjacke), Getränke, etwas zu essen sowie die Route im Handy (navigieren ist definitiv nicht meine Stärke), Powerbank, Geld und vor allem Stirn- bzw. Taschenlampen.

Vor lauter Ratschen, Regenradar-Checken und Navigieren hatte ich glatt vergessen, meine Uhr rechtzeitig zu starten. Dies fiel mir zum Glück nach dem ersten Kilometer auf und ab da wurde dann aufgezeichnet. Falls ihr euch die Tourdaten ansehen wollt, hier kommt gelangt ihr zur Route.

Los ging es in Sulzbach-Rosenberg, Stadtmitte. Von da aus weiter über den Ortsteil Loderhof, grob in Richtung Ammerthal, anschließend über Illschwang, Angfeld und Aichazadt wieder zurück nach Sulzbach-Rosenberg. Das Streckenprofil könnt ihr euch auf der Seite vom Schlackenmarsch direkt ansehen.

Lt. meiner Uhr waren es 28 Kilometer, 6:04 Std Wanderzeit und 618 Höhenmeter.

Wir wurden unterwegs zunächst von einem wundervoll rot-lila Himmel in die Nacht verabschiedet und durften einige Zeit auf herrlichen Wanderwegen gehen. Die ersten vier Stunden ging es dabei gefühlt allerdings permanent bergauf.

Einige kleine Umwege aufgrund unkompetenter Navibedienung meinerseits mussten wir ebenfalls hinnehmen. Alles halb so schlimm, und zum Glück haben das alle mit Humor genommen. Ich hatte zwei Getränke mit Elektrolytlösung dabei und unterwegs auch zwei Gels genommen. Nach der Hälfte der Zeit außerdem eine Salz- und eine Koffeintablette. Es ging mir blendend. Definitiv möchte ich das auch im September für die Nacht beibehalten und hoffe, dass es dann ebenso gut funktioniert. Sicherlich ist das auch immer von der Tagesform abhängig.

Die Strecke war eine Herausforderung.

Zum Teil keine richtigen Wege. Wir mussten mit den Stirnlampen auf dem Kopf permanent nach unten schauen und konnten es uns kaum erlauben, den Kopf zu erheben. Viele enge Wege, Wurzeln und der leichte Regen forderten unsere dauerhafte Konzentration. Die Stimmung und auch die Harmonie in der Gruppe waren wirklich gut. Wobei gerade die letzten beiden Stunden etwas Ruhe einkehrte und wir froh waren, als sich das Ende der Wanderung abzeichnete.

Was haben wir gelernt? Die Belastung „Kopf nach unten mit Stirnlampe“ ist neu und ungewohnt. Schuhe mit Trail-Profil sind fast unerlässlich auf der Etappe. Die Wege sehen nachts komplett anders aus und eine Orientierung ist viel schwerer als tagsüber. Kröten können weit springen. Wildschweine sind auch nachts unterwegs. Ob der ein oder andere Autofahrer uns für besoffene Discoheimgänger gehalten hat? Wer weiß?

Insgesamt bleibt zu sagen: Es war eine tolle Erfahrung.

Danke an alle, die das gemeinsam mit uns erlebt haben. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, diese Etappe nachts probezuwandern. Ganz bestimmt wagen wir uns auch noch an eine andere Route im August.

Nachdem alle anderen mit Gore-Tex Schuhen unterwegs waren, muss ich mir definitiv auch noch solche Schuhe zulegen. Denn im Gegensatz zu meinen, blieben deren Füße trocken. Meine „alten“ Salomon haben nach 4 Jahren leider ausgedient. Allerdings haben sich mich absolut treu durch so manchen Regen- und Schneelauf getragen. Der Regen war angenehm und die Temperaturen wirklich perfekt. Der Akku meiner Stirnlampe hat gut gehalten.

Meine Tipps zum Wanderschuhkauf findet ihr hier.

Ihr seht, man kann mit etwas Planung und Spontanität auch zu Hause an einem Freitag Abend ein kleines Abenteuer erleben.
Für mich fällt diese Nachtwanderung defitintiv in die Kategorie: hätte ich mir früher nicht vorstellen können und es lag doch etwas außerhalb meiner Komfortzone.

Abschließend bleibt zu sagen: schön war´s und ich bin stolz auf uns alle!

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1 Kommentar zu „Nachtwanderung im Juli 2024“

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