Update im November 2025
👣 Gut eingelaufene Schuhe – mein persönlicher Weg zum passenden Wanderschuh




Gute Schuhe sind mehr als nur Ausrüstung – sie entscheiden darüber, ob eine Wanderung zum Genuss oder zur Geduldsprobe wird.
Hier teile ich meine persönlichen Erfahrungen: was bei mir funktioniert (und was nicht).
Ich habe im Laufe der Zeit viele Schuhe ausprobiert – und dabei auch die ein oder andere Blase kassiert.
Diese Modelle habe ich anschließend weitergegeben – sie kamen für mich einfach nicht mehr in Frage.
Rückblickend lag es bei mir meist daran, dass meine Schuhe anfangs nicht groß genug waren und vorne zu wenig Platz in der Zehenbox boten.
1. Schuhe im Fachgeschäft kaufen
Bei Distanzen bis etwa 30 Kilometern fiel mir das oft gar nicht auf. Doch wenn ihr an einem 50- oder gar 100-Kilometer-Marsch teilnehmen wollt, solltet ihr das unbedingt im Hinterkopf behalten.
Ich habe außerdem festgestellt, dass ich lieber mit Trail-Laufschuhen als mit klassischen Wanderschuhen unterwegs bin. Knöchelhohe Modelle mochte ich lange nicht – vor allem wegen Reibung an den Knöcheln. Inzwischen habe ich jedoch ein knöchelhohes Modell, das super sitzt und mir auf längeren Touren keine Blasen mehr beschert hat.
Das Trailprofil der Laufschuhe gibt mir Halt auf losem Untergrund, und ich muss mir keine Sorgen um Ausrutscher machen.
Wir sind allerdings nicht in alpinem Gelände unterwegs – dort sind genau solche stabilen Stiefel sicherlich sinnvoll (siehe unsere Wanderung zum Schachenhaus).
Am besten kauft ihr Wanderschuhe im Fachgeschäft. Dort arbeiten oft selbst Sportler:innen oder Outdoor-Enthusiast:innen, die euch kompetent beraten können. Ihr könnt verschiedene Modelle anprobieren, Größen testen und oft ergibt sich dabei sogar eine kleine Fachsimpelei mit wertvollen Tipps.
2. Schuhe an den Einsatzzweck anpassen
Überlegt genau, wo ihr die Schuhe hauptsächlich nutzt. Sind sie für befestigte Wege, Waldpfade oder alpine Touren gedacht? Unterschiedliche Bedingungen erfordern verschiedene Schuhtypen:
- Sommer/Winter: Leichtere Schuhe für den Sommer, isolierte und wetterfeste Modelle für den Winter.
- Lange Strecken: Gute Dämpfung und Stabilität sind hier entscheidend.
- Tempo: Für schnelle Wanderungen oder Trailrunning eignen sich leichtere, flexiblere Schuhe.
3. Wasserfeste Membran (GTX)
Überlegt, ob ihr eine wasserfeste Membran (z. B. Gore-Tex) benötigt. Sie hält die Füße trocken, kann aber die Atmungsaktivität reduzieren.
Für nasse oder schlammige Bedingungen ist eine GTX-Membran jedoch sehr empfehlenswert. Bei unseren Wanderungen, die oft 12 Stunden oder länger dauern, kommen wir fast immer irgendwann durch Matsch oder Regen.
4. Auf dein Bauchgefühl hören
Wenn sich ein Schuh beim Anprobieren nicht richtig anfühlt, dann ist er es wahrscheinlich auch nicht.
Der Schuh sollte sich von Anfang an bequem und passend anfühlen. Das klingt vielleicht banal – aber mein Bauchgefühl hat sich bisher immer bestätigt.
5. Breite Zehenbox und richtige Größe
Gerade bei langen Strecken (über 40 km) ist es wichtig, auf eine breite Zehenbox zu achten. Eure Zehen brauchen Platz, um sich zu bewegen und zu „atmen“.
Kauft die Schuhe mindestens eine Nummer größer, um Schwellungen vorzubeugen und Blasen zu vermeiden.
Bei kürzeren Wanderungen ist das weniger entscheidend – aber je länger ihr unterwegs seid, desto mehr Raum brauchen eure Füße.
6. Socken und Tageszeit
Nehmt die Socken mit, die ihr normalerweise beim Wandern tragt. Ich habe mich durch viele Marken und Preisklassen getestet.
Socken bekannter Outdoor-Marken haben mich nicht immer überzeugt – inzwischen trage ich Zehensocken von Injinji und bin damit super zufrieden. So haben Blasen bei mir keine Chance.
Hier gilt: Probieren geht über Studieren.
Was bei mir funktioniert, kann für euch ganz anders sein.
Tipp: Kauft Schuhe am Nachmittag oder Abend, da die Füße im Laufe des Tages anschwellen.
Falls ihr keine GTX-Schuhe habt, können wasserfeste Socken eine gute Alternative sein. Ich habe sie kürzlich getestet – und meine Füße blieben tatsächlich deutlich länger trocken.
7. Höhe der Schuhe
Knöchelhohe Schuhe bieten zusätzlichen Halt und Schutz – besonders bei unebenem oder steinigem Gelände.
Früher war ich kein Fan davon, da sie bei mir oft an den Knöcheln gerieben haben.
Inzwischen habe ich aber ein Modell gefunden, das perfekt passt und keine Druckstellen verursacht.
Wir wandern nicht in alpinem Gelände, wo solche stabilen Stiefel sicherlich von Vorteil sind (siehe z. B. unsere Tour zum Schachenhaus).
Für uns auf Schotter- und Waldwegen reicht meist ein leichterer Schuh mit gutem Grip.
8. Gewicht und Flexibilität
Das Gewicht spielt eine große Rolle – besonders auf langen Strecken.
Leichte Schuhe sind weniger ermüdend, bieten aber eventuell weniger Schutz als schwere Modelle.
Überlegt, welches Maß an Flexibilität und Stabilität ihr wirklich braucht.
Schon beim Anprobieren merkt ihr meist deutliche Unterschiede – da kommt euer Bauchgefühl wieder ins Spiel (siehe Punkt 4).
9. Sohlenprofil und Grip
Das Sohlenprofil sollte zum geplanten Terrain passen.
Tiefe, griffige Stollen bieten mehr Halt in Matsch oder auf unebenem Untergrund, während flachere Profile auf befestigten Wegen ausreichen.
Ich wandere am liebsten in Trail-Laufschuhen mit ausgeprägtem Profil.
Bei unseren Touren wechseln sich befestigte Wege, Single-Trails, Waldboden und Asphalt ständig ab – da funktioniert das für mich am besten.
10. Atmungsaktivität
Für sommerliche Touren oder warmes Klima sind Schuhe mit guter Atmungsaktivität wichtig, um Schwitzen und Blasenbildung zu vermeiden.
Mesh-Materialien sind hier oft eine gute Wahl.
Bei Regen stellt sich natürlich die Frage: wasserfeste Schuhe oder wasserfeste Socken (siehe Punkt 3)?
Fazit
Wanderschuhe sollten gut passen, auf den Einsatzzweck abgestimmt und von Anfang an bequem sein.
Eine gute Beratung im Fachgeschäft kann den entscheidenden Unterschied machen.
Probiert verschiedene Modelle, hört auf euer Gefühl – und findet den Schuh, der zu euch passt.
So seid ihr bestens gerüstet für eure nächsten Abenteuer in der Natur. 🌿
Weitere Erfahrungsberichte und Inspiration gibt’s in der Kategorie Weit-Wandern.
Wandern wie fange ich an? Bitte hier entlang.
Teilt gerne eure Erfahrungen und Tipps zum Wanderschuhkauf in den Kommentaren!
Werbehinweis:
Bei den Links handelt es sich teilweise um Affiliate-Links. Wenn ihr darauf klickt und etwas kauft, erhalte ich eine kleine Provision. Euer Preis bleibt gleich – ihr unterstützt damit mich, den Blog und den Podcast.
Wenn dir der Beitrag gefallen oder geholfen hat, dann teile ihn gerne oder schreib mir eine Nachricht oder einen Kommentar.
DANKE 💚


Liebe Jasmin,
war abermals eine tolle Folge.
Vor allem die einzelnen Elemente zur Berücksichtigung beim Schuhkauf fand ich sehr gut.
Trotz meiner langjährigen Wandererfahrung waren selbst für mich einige neue Tipps dabei.
Möchte noch einen Aspekt ins Treffen führen, nämlich die Schuhwahl beim alpinen Wandern.
Im alpinen Gelände würde ich schon zu hohen Schuhen raten, vor allem jenen (Berg)wanderern die nicht regelmäßig im Gebirge unterwegs sind. Dort wo das Gelände weglos, steinig und stark mit Wurzeln versehen ist steigt die Verletzungsgefahr.
In diesem Gebiet ist kein Marsch mit gleichmäßiger Schrittlänge und -höhe möglich und die Gefahr vorm Umknicken vielfach höher. Zum Schutz im Knöchelbereich ist aus meiner Sicht mehr Stabilität erforderlich. Ebenso bietet es mehr (Tritt)Sicherheit und Halt.
LG aus Österreich,
Wolfgang
Hallo Wolfgang, super Info und vielen Dank für die Ergänzung.
Im alpinen Gelände sind wir bisher überhaupt nicht unterwegs.
Viele Grüße Jasmin