Mein ehrliches Fazit.
Nochmal zur Info für alle, die mit Streakrunning nicht vertraut sind: Bei einem Streak sieht das Regelwerk vor, dass man täglich mindestens eine zusammenhängende Meile (1,6 KM) ohne technische Hilfsmittel und ohne fremde Hilfe läuft. Laut Wikipedia muss man zwischen 0 und 24 Uhr laufen.
Warum habe ich mir das vorgenommen?
Vorneweg: Streakrunning ist nicht unbedingt für Anfänger geeignet. Grundlagen der Trainingssteuerung und Lauferfahrung würde ich als Voraussetzung betrachten, damit man sich bei einem solchen Vorhaben nicht überlastet oder gar verletzt.
Da für mich der Juni allerdings (aufgrund der Hitze und vieler anderweitigen Termine) eine Herausforderung darstellt und ich aktuell keinen spezifischen Lauf-Trainingsplan verfolge, habe ich mich relativ spontan entschieden, mitzumachen.
Mein persönliches Ziel: Täglich 1,6 bis 2 KM laufen und insgesamt in diesem Monat 10.000 Schritte erreichen.
Außerdem ist es nach wie vor ein Privileg für mich, immer noch laufen zu dürfen.
Dabei steht für mich fest: Viel Genuss, wenig Druck, und doch würde ich gerne die 30 Tage durchziehen.
Wie ist es mir ergangen? Fakt: Bis etwa Tag 18 war es wirklich oft hart. Die Podcastfolge könnt ihr hier anhören.
Tag 1: Mindestdistanz gelaufen. Reicht für heute.
Tag 2: Der zweite Tag war gleich der nasseste seit es laufend-optimistisch gibt. Nach einer kurzen Verärgerung habe ich mich dann allerdings richtig gefreut, gesungen, gelacht und es irgendwie gefeiert. Getreu dem Motto: lache wenn es regnet, denn wenn du nicht lachst, regnet es trotzdem.
Der Regen bescherte uns allerdings am Abend einen Wasserschaden im Keller, was uns an diesem Abend und in den nächsten Tagen eine Menge an Arbeit abverlangte. (Info am Rande)
Tag 3: war entsprechend zäh und dazu hatte ich HF Gurt und auch meinen Stryd vergessen – auch das kam innerhalb der 30 Tage öfter vor.
Tag 4: Ein wundervoller Lauf mit Buddy
Am 5. Juni, dem Global Running Day, erneut ein toller Lauf mit Buddy und das Anliegen, auf Insta zu schreiben: Du bist Läufer: immer dann, wenn du deine Laufschuhe schnürst und laufen gehst.
Das ist mir wirklich ein Anliegen. Diese Botschaft darf gerne noch ganz oft weiter verbreitet werden.
Außerdem waren mein Mann und ich an diesem Tag zum ersten Mal seit Ewigkeiten gemeinsam laufen. Auch das hat sich im Juni endlich wieder etabliert: Wir laufen gemeinsam. Während des Marathontrainings war das aufgrund einer Verletzung seinerseits und der oft langen Distanzen nicht so oft möglich.
Zusätzlich traue ich mich seit Kurzem auf die naheliegende Bahn, und da ich in dem Kurs „Female Performance“ auch ganz viel über Trainingssteuerung und Intervall-Laufen gelernt habe, war ich während des Streaks auch ein paar Mal dort. Fazit: Intervalle können auch Spaß machen, und siehe da: Meine VO2 Max hat sich erhöht.
EarlyBirds! Endlich schaffe ich es wieder, früh morgens laufen zu gehen. Das habe ich wirklich sehr genossen und während dessen entstand die Idee zur kürzlich veröffentlichten Podcast-Folge. Überhaupt habe ich im Juni sehr viele neue Ideen für Blog und Podcast gesammelt.
Tag 8: Kleine Runde. Darf in den Alltag passen und ist vollkommen OK!
Tag 9: Mit dem Rad zur Arbeit und Abends gemeinsam mit Volker gelaufen.
Tag 10: da war der Wurm drin. Zugausfall, ungeplante Wartezeit, Der Lauf wurde nicht korrekt aufgezeichnet.
Tag 11: Aquajogging mit Mam und Laufen mit Sohn und Hund.
Tag 12: Earlybird – ein Traum
Tag 13: war so voll gepackt mit Terminen und Verpflichtungen, dass ich ein kleines Zeitfenster spontan genutzt habe und in meinen ALLTAGSKLAMOTTEN durch die Stadt gelaufen bin – zum Glück hatte ich Laufschuhe an. Exakt die, die ich mir für den 100 KM Marsch kurz vorher angeschafft hatte, um sie einzulaufen. Das war sehr weit außerhalb meiner Komfortzone. Dennoch ist es geschafft und irgendwie fand ich es danach gar nicht so schlimm.
Die Tage 14, 15 und 16 waren kurze Runden für den Streakerhalt. Am 15. Juni sind wir eine 42 KM Radtour zum Fußballplatz gefahren und am 16. Juni bin ich die Firmenlaufstrecke mit meiner Kollegin gewalkt.
Tag 17: MdRzA . An dem Tag hatte ich überhaupt keine Lust, hatte sogar überlegt, den Streak abzubrechen – zum Glück hat mich Volker motiviert und so sind wir relativ spät abends noch gemeinsam los. Das war Klasse.
Tag 18: Earlybird 🙂
Tag 19: Direkt nach Abpfiff des EM Spiels im Deutschland-Trikot den Streakrun absolviert. UND seitdem gibt es endlich coole Laufvideos von mir!
Tag 20: Sportlicher Tag, Kneippen, Aquajogging und ein abendlicher Streakrun mit Buddy
Tag 21 & 22 : Earlybirds 🙂 (=laufen am frühen Morgen)
Tag 23: 15 KM Wanderung gemeinsam mit Doris und daher Streakminimum am Abend.
Tag 24: MdRzA und meinem Körper dafür gedankt, wie fit ich momentan bin. Das ist mir an dem Tag so deutlich bewusst geworden. Streakrunde mit Buddy
Tag 25: Abendrunde mit Volker und Buddy
Tag 26: Earlybird vor 6 Uhr, denn ich wollte den Firmenlauf abends gemeinsam mit Patricia walken.
Tag 27: Den ganzen Tag keine Zeit zum Laufen. Abends auf der Couch dann Gewitterwarnung und zack: ein Tempolauf wie ewig nicht. Das war mega. Volker, Buddy und ich haben uns in ca. 15 Minuten so richtig ausgepowert und waren gerade rechtzeitig vorm Gewitter wieder zu Hause.
Tag 28: Der 6 AM Runclub war zum ersten Mal gemeinsam im Wald. Patricia, Wolfgang und ich sind gemeinsam in den Freitag gestartet. Das war total schön und sehr lustig. Irgendwann sind wir vielleicht wirklich ein paar Leute, die regelmäßig freitags in der Füh gemeinsam laufen? Diese Hoffnung gebe ich nicht auf.
Tag 29: Stadtlauf Su-Ro und eine Premiere: Das erste Mal ging ein laufend-optimistisch Team an den Start! Das erfüllt mich so sehr mit Stolz. Als ich den Podcast im Nov 2023 begonnen habe, war er zunächst als Trainingstagebuch für mich und für alle, die meinen Weg zum ersten Marathon mitverfolgen wollten.
Seitdem ist richtig viel Schönes passiert. Der Podcast war bereits mehrfach in den deutschen Top 100 Podcast Charts platziert und ist dort regelmäßig zu finden.
Der Blog und ein Shop gingen online. Euer Feedback und das, was ihr mit mir teilt, motiviert mich unglaublich, und daher verfolge ich dieses Herzensprojekt weiter. Ursprünglich wollte ich es nach dem Marathon Finish beenden. Auch im Juli geht erneut ein laufend-optimistisch Team an den Start und die Fangemeinde wächst – für den ein oder anderen ist sie winzig – für mich riesengroß! Danke dafür 🙂
Stadtlauf Su-Ro was ist das? Hier starten Läufer und Walker auf einer 1 KM-Runde innerhalb eines zweistündigen Zeitfensters so oft sie möchten. Pausen sind erlaubt. Für jede gelaufene Runde wird 1 € für den guten Zweck gespendet. Im letzten Jahr ging da Geld ans Ernst-Nägelsbach Haus hier vor Ort.
Ich hoffe sehr, auch im nächsten Jahr steht ein laufend optimistisches Team am Start.
Tag 30: Ein schöner Morgenlauf mit Volker und zwei Hunden.
Streak geschafft. Der Monat in Zahlen: Gelaufene Kilometer: 82. Radkilometer: 182
Fazit: Streakrunning – Respekt allen, die das durchziehen. Vollkommen egal wie lange.
Für mich ist es nichts. Ich liebe Laufen. Aber ich brauche auch Ruhetage. Richtige Ruhetage. Durch meine Zwangslaufpausen in den letzten Jahren habe ich außerdem Freude an anderen Sportarten gefunden. Die kamen im Juni einfach zu kurz.
Dennoch: die 30 Tage waren eine Challenge mit vielen schönen Momenten und Erlebnissen.
Wer hätte gedacht, dass es über einen 30 Tage Streak so viel zu erzählen gibt?
Daher auch wieder mein Appell: führt ein Trainingstagebuch. Schaut unbedingt zurück.
Das erste Halbjahr 2024 ist vorbei. Macht euch bewusst, was ihr alles erreicht habt.
Ich habe z. B. festgestellt, dass ich mit meinem E-Bike in den letzten 12 Monaten 1.060 KM geradelt bin, und konnte es kaum glauben.
1.000 Kilometer, die ich früher definitiv mit dem Auto gefahren wäre oder nicht aktiv mit Radfahren verbracht hätte.
Auf ins zweite Halbjahr! Danke Juni du warst mir ein Fest! 6 Monate gesund – für mich etwas ganz Besonderes