Ziele neu definieren: Wie ich aus Rückschlägen Stärke schöpfe

Als erste Podcastfolge für 2025 möchte ich gerne das Thema Ziele neu definieren aufgreifen. Ich halte nicht so viel davon, ausgerechnet zum neuen Jahr sich etwas vorzunehmen. Wie in dieser Folge bereits erzählt, finde ich es wichtig, regelmäßig, zu schauen, was gut läuft und wo ich gerade Anpassungen vornehmen darf. Außerdem dürfen sich Ziele auch verändern, oder manchmal ist es ungeplant erforderlich, dass wir Ziele oder unseren Kurs ändern.

Vier Einblicke, welche Rückschläge mir das bereits widerfahren ist und wie ich daraus Stärke gewonnen habe:

Unvorhersehbares Ereignis – Nr. 1:

Nachdem ich meine Schilddrüse aufgrund des Krebsverdachtes im August 2021 entfernen lassen musste, hat sich mein Leben verändert. Im Laufe der Zeit lernte ich damit umzugehen. Ich gehe regelmäßig alle drei Monate zur Kontrolle und weiß auch, dass ich keine sechs Tage die Woche laufen kann, weil es mir nicht gut tut. Es stresst meinen Körper zu sehr und ich brauche mehr Ruhe als andere. Ein weiteres Tool, das mir hilft, ist ein Mittags-Powernap. Das klappt nicht jeden Tag, aber wenn möglich, schlafe ich mittags ca. 20 Minuten. Weil ich es brauche. Ich habe gelernt, auf meinen Körper zu hören. Inzwischen nehme ich auch meine Tablette nicht mehr auf nüchternen Magen am frühen Morgen, sondern abends vorm Schlafengehen zusammen mit Aminosäuren. So kann ich endlich wieder morgens trainieren und muss nicht erst noch 30 Min mit dem Frühstück warten, nachdem ich die Tablette genommen habe.

Rückschlag Nr. 2:

Mein ursprüngliches Ziel, den Halbmarathon in Hamburg zu laufen, musste ich zweimal absagen. 2022 lag ich ein paar Tage vorm Start mit einer Gallenkolik im Krankenhaus. Teilnahme deswegen nicht möglich. Die Entfernung meiner Galle stand aus mehreren Gründen im Herbst 2022 an. Anstatt mich ordentlich auszukurieren, bin ich zu früh wieder ins Training eingestiegen. Die Folge: weitere Infekte. Zu wenig Regeneration und meine Ungeduld. Ich wollte unbedingt 2023 den Halbem laufen. Letztendlich konnte ich 2023 auch nicht starten. Ich war traurig und habe einige Tränen vergossen. Dann besann ich mich und reflektierte. Warum ist es passiert? Die Erkenntnis: es war meine Ungeduld und der zu frühe Einstieg ins Training. Was kann ich besser machen: Erstmal ordentlich auskurieren und anschließend langsam wieder anfangen.

Daraufhin stand außerdem für mich fest: mein Traum, im Jahr darauf den ganzen Marathon zu finishen soll nun wahr werden. So habe ich mich  2023 richtig auskuriert und habe mich fast ein Jahr lang auf den Marathon vorbereitet und diesen in 2024 auch gefinisht. Im Zuge dessen startete ich den Podcast im November 2023. Mein Ziel: Mut machen, Motivation und Optimismus verbreiten. Ich gehe Dinge aktiv an und suche Lösungen. Das ist ein Prozess, der viele Anpassungen benötigt. Nichts, was über Nacht passiert und nichts, was linear verläuft. Doch dranbleiben kann ich. Ausdauer ist meine Stärke. Nicht Geschwindigkeit. Die Langstrecke, das ist meine Passion.

Ereignis Nr. 3:

Meine Fußschmerzen bzw. ein heftiger Anlaufschmerz begleiten mich bereits seit dem Sommer. Richtig schlimm wurde es nach dem 50 KM-Marsch Anfang November in Nürnberg. Dank Corona und einer kurz darauf anschließenden, heftigen Blasenentzündung musste ich sowieso eine Laufpause einlegen. Im Zeitraum Oktober und November bin ich ganze 16 Kilometer gelaufen. Deswegen entschied ich mich, der Ursache für die Schmerzen auf den Grund zu gehen.

Die Diagnose: Plantarfasziitis

Was hilft? Weniger laufen, für die Akutphase Einlagen und mehrmals täglich spezielle Fußübungen. Abnehmen kann auch nicht schaden. Bereits nach einer Woche, in der ich die Übungen durchgeführt hatte, war ich endlich schmerzfrei. Zumindest tageweise. So konnte ich Mitte Dezember einen ersten vorsichtigen Wiedereinstieg starten. 2 Kilometer und die Schmerzen blieben aus. Vorsicht ist weiterhin angesagt und nicht übertreiben für mich selbstverständlich. Auch hier ist es wichtig, auf den Körper zu hören, geduldig zu sein. Denn gut Ding will Weile haben.

Und zu guter Letzt: einfach Mist die Vierte: Jahresende 2024 – Hallo 2025 im Krankenhaus

Am 30.12.24 fing es plötzlich mit Schüttelfrost an. Aus heiterem Himmel. Ich sagte die Silvesterparty schweren Herzens ab. Letztendlich lieferte mein Mann mich am 1.1.2025 um 6 Uhr morgens in die Notaufnahme ein. Nach einem Tag, unendlich vielen Untersuchungen und unterschiedlichen Diagnosen bzw. Verdachtsmomenten stand am späten Nachmittag fest: ich habe eine Nierenentzündung.

Meine größte Angst in dem Moment: ich bin selbst schuld und habe die Blasenentzündung vom Dezember verschleppt. Der Arzt nahm mir diese Angst sofort, denn diese Entzündung wurde durch einen Keim im Blut verursacht. Einzig meine zu geringe Trinkmenge kann ich mir vorwerfen. Es war allerdings aufgrund der Werte definitiv keine verschleppte Blasenentzündung. Zu allem Überfluss holte ich mir im Krankenhaus noch eine richtig fette Erkältung, die mich ab Sonntag noch einmal so richtig umgehauen hat. Die letzten zwei Wochen waren wirklich hart. Gefühlt ging es mir körperlich und auch mental noch nie so schlecht. Ich habe an allem gezweifelt. Auch der Optimismus ging für einige Tage verloren. Deswegen habe ich mich auch zurückgezogen.

Doch ganze 18 Tage später kann ich sagen: es geht mir endlich besser. Deutlich besser und nun widmen wir uns dem Thema, wie gehe ich damit um?

Natürlich fällt es mir schwer, in meiner liebsten Jahreszeit (Winter) nicht zu laufen; Aber ich suche Alternativen und war sogar zum ersten Mal überhaupt zum Cardiotraining im Studio! Der Crosstrainer ist ein tolles Gerät und schont dabei noch meinen Fuß. Klar macht es nicht so viel Spaß, wie draußen zu laufen; Aber es ist eine Alternative, die ich gerade absolvieren kann – und das ist großartig! Ich muss den Fuß nicht komplett stillhalten; Spazieren oder Walken ist ebenfalls erlaubt – in kürzeren Distanzen als gewohnt; Aber immerhin!

Dazu kommt, dass ich es endlich geschafft habe, von September bis November einmal die Woche ins Krafttraining zu gehen. Und so beschloss ich, beides zum Anlass zu nehmen, um meine Ziele neu zu definieren. Zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen: Ich meldete mich zur Trainingsplanerstellung im Studio an, um meine Ziele zu definieren und diese gemeinsam mit der Trainerin zu besprechen.

Welcher Zeitpunkt eignet sich also besser, um den Fokus aufs Krafttraining zu legen?
Richtig: Eine Phase, in der das Laufen pausieren sollte (Plantarfasziitis lässt grüßen).

Warum denn eigentlich Krafttraining? Ich hole noch einmal kurz aus und nehme euch mit in eine Zeit, in der ich das Fitnessstudio regelmäßiger, aber mit einem anderen Fokus aufgesucht habe. Krafttraining nicht als Ergänzung oder aufgrund seiner Vorteile, sondern ausschließlich aus optischen Gründen. Das ist heute anders. Wenn ich mich in den Spiegel schaue, bin ich zufrieden. Sicher, mein Bäuchlein könnte kleiner sein und ich könnte etwa fünf Kilo weniger wiegen als aktuell – das wäre mein Wohlfühlgewicht. Früher war das viele Jahre lang anders. Auch als ich schlanker war, war ich nie so zufrieden wie heute.

Jetzt ist es so, dass ich gesund sein möchte, und gehe mit einem anderen Ansatz ans Training. Ich will stark sein und das große Ziel in diesem Jahr mit Leichtigkeit erreichen. Wie wichtig das Krafttraining gerade auch für uns Frauen über 40 und als Läuferin ist, habe ich auch in meiner Ausbildung zum Female-Performance-Coach gelernt. Es hilft uns also nicht nur dabei, Fett zu verbrennen und Muskeln aufzubauen; Es macht uns langfristig kräftiger fürs Alter, beugt Osteoporose vor und sorgt dafür, dass wir auch beim Laufen schneller werden. Wer mehr Muskeln hat, kann kurz gesagt auch mehr essen – denn mehr Muskelmasse verbraucht mehr Energie und auch schneller Laufen.

Deswegen habe ich mein Ziel (kontinuierliches Training für den 100 km-Marsch) angepasst und kann dir sagen, dass ich mir fest vorgenommen habe, ab Dezember 2024 bis mindestens Ende März 2025 mindestens zweimal die Woche Krafttraining zu machen – mit dem Ziel, Muskelmasse aufzubauen und im besten Fall Fett abzubauen. Um dir einen kleinen Einblick zu geben: Nach dem Aufwärmen geht es für ca. 40 Minuten an die Geräte. Letzte Woche hat es dreimal geklappt. Das liegt auch daran, dass der Junior gerade kein Fußballtraining hat.

Jetzt zurück zum Thema: Ziele und Änderungen: Diese Punkte helfen mir, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert:

  1. Traurig sein und Jammern sind für den ersten Moment absolut erlaubt und menschlich. Lass es zu (Stichwort Annahme) und anschließend:
  2. Verlier nicht den Mut, wenn du einen Umweg gehen musst oder länger Geduld brauchst!
  3. Mach dir klar, dass es (hoffentlich) etwas Vorübergehendes ist – vielleicht hilft dir ein Countdown?
    Z. B. wenn du 6 Wochen pausieren musst. Hake jeden der 42 Tage ab.
  4. Versuche zu reflektieren: Was geht oder was ist gerade möglich? Darfst du beispielsweise Krafttraining machen, schwimmen gehen, dich weiterbilden, lesen, Yoga, Crosstrainer, radfahren?
  5. Kannst du etwas anderes trainieren, das dich bei deinem ursprünglichen Ziel unterstützt? Und kannst du danach dein ursprüngliches Ziel weiter verfolgen? Weiteren Input dazu findest du auch in der Folge über Resilienz bzw. auch in den Folgen zum Thema Jammertal.
  6. Austausch mit anderen Betroffenen. Du kennst jemanden, der eine ähnliche Situation erlebt hat oder auch gerade drin steckt? Hol dir dort Tipps bzw. Hilfe und unterstützt euch gegenseitig.
  7. Positiv denken hilft ebenfalls enorm. Optimismus statt Selbstmitleid. Stichwort: Selbsterfüllende Prophezeiung.

Dazu die Übungen um meine Plantarfasziitis loszuwerden – mehrmals täglich – so bin ich überzeugt, die Pause zu überstehen!

Habt den Mut, neue Wege zu entdecken, und versuche, über den Tellerrand zu schauen! Wenn ich das kann, schaffst du das auch!

Frag dich und erinnere dich zurück: Hast du eine ähnliche Geschichte erlebt und daraus Stärke geschöpft?

Auch meine Freundin Lisse nimmt uns in dieser Podcastfolge mit auf ihren Weg und versprüht eine ordentliche Portion Mut und Optimismus. Hör gerne rein, falls du diese Folge noch nicht kennst.

Wie immer zum Schluss: bitte schenk dem Podcast eine 5* Bewertung auf der Plattform, wo du ihn hörst oder teile Folgen, die dir gefallen haben mit Freunden und der Familie.

Über Feedback freue ich mich immer. Gerne hier als Kommentar, via Insta PN oder per Mail an: feedback@laufend-optimistisch.de

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