
Warum eine kleine Entscheidung im Januar 2020 mein ganzes Leben verändert hat und was das mit meinem 2. Podcastgeburtstag zu tun hat.
Heute feiert mein Podcast seinen zweiten Geburtstag. Als ich die erste Folge aufgenommen habe, saß ich vor dem Mikro, nervös, unsicher, mit all den Gedanken:
- Hört das überhaupt jemand?
- Wird meine Stimme okay sein?
- Klingt mein Dialekt komisch?
- Und vor allem: Bin ich gut genug für so ein Projekt?
- Wie funktioniert das mit der Technik überhaupt?
Damals wusste ich nicht, dass diese kleine Entscheidung, überhaut anzufangen, mich über die nächsten Jahre und durch Höhen und Tiefen tragen wird.
Dass mich relativ schnell nach Beginn die ersten Feedbacks erreichen.
Jedes einzelne macht mich glücklich, berührt mich zutiefst und vor allem motiviert es mich, weiterzumachen.
Einen Auszug aus einem meiner ersten Feedbacks möchte ich heute teilen (anonymisiert):
„Ich möchte dir mitteilen, dass ich durch deinen Podcast einen völlig anderen Zugang zum Laufen gewonnen habe.
Früher wollte mein Kopf, dass ich mich von Training zu Training steigere und setzte mich selbst unter Druck. Nach 2 oder 3 Monaten brach ich ab und begann Jahre später wieder. Ein Kreislauf ohne Freude.
Durch deinen Podcast fand ich einen neuen Zugang. Ich laufe nun regelmäßig 3 Mal die Woche ohne Druck. Ich höre auf meinen Körper. Mal powere ich mich auf 10 km aus, mal habe ich Mut zum Langsamlauf und trabe 15 km dahin. Es ist mir egal, wenn ich überholt werde. Auch die Zeit ist mir egal. Wenn ich heute für dieselbe Strecke 5, 8 oder 10 Minuten länger brauche, dann ist das eben so und wirft mich nicht mehr aus der Bahn.
An dieser Entwicklung bist du schuld. ;-)“
Solche Nachrichten sind der Grund, warum ich angefangen habe und warum ich weitermache. Sie zeigen dass meine Botschaft wichtig ist und auch ankommt. Dass Druck nicht motiviert. Und dass mein Podcast genau die Menschen erreicht, für die ich ihn aufnehme.
Der Anfang: Ein Impuls und ein Ziel
Im Januar 2020 wollte ich schlicht verhindern, dass ich während einer bevorstehenden Fortbildung noch weiter zunehme. Ich hatte mein persönliches Höchstgewicht erreicht, fühlte mich nicht wohl und dachte: Ein bisschen Bewegung kann nicht schaden.
Dann tauchte diese Werbung auf: „Du willst endlich mit dem Laufen anfangen und weißt nicht wie. Komm in meine kostenlose Testwoche.“ Ich meldete mich dazu an. Ohne großen Plan. Ohne feste Erwartungen. Und ohne Vorstellung davon, was passieren würde.
Ein Online Laufkurs mit lauter fremden Menschen. Noch vor Corona als Online Kurse noch nicht so bekannt waren. Und auch kurz vor meinem 40. Geburtstag.
Vom Abnehmen zum Ankommen
Die Testwoche brachte mich in einen Einsteigerkurs. Das Ziel: am Ende 30 Minuten am Stück laufen. Für mich damals völlig unvorstellbar. Ich kam keine 100 Meter weit ohne Schnappatmung. Ich erinnere mich noch gut als meine Kollegin damals sagte: dann kannst du ja im Juni beim Stadtlauf die 5 KM mitlaufen und ich antwortete: 5 Kilometer laufen? ich? niemals!
Zwei Sätze aus diesem Kurs begleiteten mich bis heute:
„Vergleiche dich nicht mit anderen.“
„Gönn dir Gehpausen und fang langsam an.“
Beides klingt eigentlich banal. Beides veränderte für mich alles. Ich fand meine Laufliebe.
Erstes Gefühl von Freiheit
Ich fuhr damals mit dem Auto los in den Wald, weil ich mich schämte, vor der Haustür zu starten. Ich hatte keine Laufuhr, keinen Plan, aber den Willen, es zu versuchen.
Ich lief drei Minuten, ging eineinhalb. Ich freute mich über jeden kleinen Fortschritt. Und ich war nicht allein. Die Gruppe aus dem Kurs wurde eine kleine Community. Jeder wusste, wie es sich anfühlt, wenn man nach Hause kommt, abgekämpft und stolz zugleich.
Und genau da begann etwas in mir zu wachen. Meine Laufliebe: Bewegung, Luft, Wald, erste Erfolge, Austausch – das wurde ein Schlüssel. Nicht fürs Abnehmen. Für den Kopf, für das Herz, für mich.
Meilensteine, eine Operation und eine neue Haltung
Ich meldete mich zu meinem ersten 5 km-Lauf an, begleitet von meinem Sohn auf dem Fahrrad, weil ich überzeugt war, bei fünf Kilometern zu verdursten. Ich lief die Strecke. Das Gefühl war unbeschreiblich.
Neun Monate nach meinem Laufbeginn schaffte ich 10 km am Stück. Noch im Januar hätte ich das nicht geglaubt. Aber ich hatte es wirklich geschafft. Völlig begeistert und voller Endorphine!
Danach war klar. Wenn ich die Fortbildung im nächsten Jahr beendet habe, dann trainiere ich für einen Halbmarathon.
Auf den Fotos siehst du: 29.3.2020 mein allererster 5 KM Lauf! Ja mit dieser Pace kann man laufen. Ein Jahr später: meine Pace hat sich enorm verbessert und ich hatte viel dazu gelernt. Im Juni 2021 bin ich gemeinsam mit meiner Freundin in Nürnberg meinen ersten Halbmarathon gelaufen. Die dazu geplante Veranstaltung wurde coronabedingt abgesagt. Kurz darauf erhielt ich die Aussage „Verdacht auf Schilddrüsenkrebs“ und um August 2021 wurde mir dann die Schilddrüse entfernt. Der Krebsverdacht hat sich zum Glück nicht bestätigt. Die ersten Monate danach ging es mir schlecht. Doch ich hatte ein Ziel und den Willen auch ohne Schilddrüse wieder laufen zu wollen.


Mehr als Laufen
Parallel zum Laufweg passierten viele unerwartete Dinge. Homeschooling, Homeoffice, die Corona-Zeit und die oben angesprochene OP. Die Zeit war schwierig in vielerlei Hinsicht.
Doch Laufen blieb – als mein Anker. Ich merkte: Wenn ich vom Wald zurückkehrte, war ich ruhiger, ausgeglichener, klarer im Kopf. Ich lernte, das laufen mir mehr brachte als Bewegung. Dazu musste ich weder weit noch schnell laufen. Die Zeitfenster für mich waren oft kurz doch sie gaben mir an den allermeisten Tagen wieder Energie zurück. Brachten Lösungen wo vorher Probleme waren. Den Kopf frei laufen das funktioniert für mich hervorragend. In den Phasen, beispielsweise die ersten 6 Wochen nach der OP, in denen ich nicht laufen durfte, ging ich spazieren.
Und ja: Ich sage bewusst, ihr dürft das Laufen ersetzen durch Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen. Die Form ist egal. Die Wirkung ist entscheidend.
Optimismus als Lebensstil
Auch in den letzten beiden Jahren hatten viele Lichtblicke und genauso viele dunkle Stunden. Ohne Optimismus wäre ich vermutlich stecken geblieben. Optimismus ist keine rosarote Brille.
Es ist die Entscheidung nach Lösungen zu suchen, auch wenn sie uns nicht immer auf Anhieb einfallen und wir in einer Sackgasse stecken. In den Zeiten in denen wir uns fragen, „warum passiert mir das“.?
Auch über Rückschläge und Herausforderungen nehme ich dich im Podcast mit. Die Folge über Resilienz zeigt so manche Lösung auf.
Diese Haltung zieht sich durch etliche Folgen meines Podcasts und meine Arbeit als Coach. Bin ich immer gut gelaunt? Nein. Zweifle ich? Klar. Gibt es Situationen die mir ausweglos erscheinen. Definitiv. Doch genau darum geht’s hier.
Das Leben mit all seinen Facetten.
Was ich gelernt habe
• Echte Geschichten interessieren. Nicht nur die von Profis aus dem perfekt geschnittenen Tonstudio
• Jede Entwicklung beginnt mit dem ersten Schritt – auch wenn er kein ist und du noch nicht weißt, wohin dich dein Weg führen wird.
• Zweifel gehören dazu – aber sie entscheiden nicht über dein Ergebnis.
• Tempo bzw. Pace ist nicht alles. Mut, Freude und Dranbleiben zählen mehr.
• Und: Es gibt immer jemanden, der zuhört. Auch wenn es am Anfang nur wenige sind.
Mein Wunsch war tatsächlich: die eine Person zu finden, die nach einer Podcastfolge sagt: genau. Danke 🙂
Meine besten Folgen – dein direkter Einstieg
Wenn du wissen willst, welche Podcastfolgen besonders viele bewegt haben, schau dir meine Top 10 – hilfreichen Folgen an. Dort findest du Episoden wie „Meine Tipps für Laufanfänger,“ „der große Marathon Talk“
„Wandern wie fange ich an“ und noch einige mehr. Allesamt authentisch, ehrlich, optimistisch.
Und wenn du Lust hast und mein bisher größtes Abenteuer noch nicht kennst, dann bitte hier entlang: 100 Kilometer in 24 Stunden-Challenge – vom Tiefpunkt in der Nacht bis zum Sonnenaufgang im Ziel.
Vom ersten Schritt über Marathon und 100 Kilometern zum Coach
Wenn ich heute zurückschaue, staune ich manchmal selbst. 2020 waren fünf Kilometer für mich unvorstellbar. Fünf Jahre später bin ich nicht nur Marathoni und 100-Kilometer-Finisher, sondern auch Coach.
Nicht, weil ich besonders talentiert bin. Sondern weil ich angefangen habe. Meine Laufliebe und ,darauf folgend, auch die Liebe zur Bewegung im allgemeinen gefunden habe und dran geblieben bin.
Schritt für Schritt, mit allen Pausen, Zweifeln und Umwegen, die dazugehören.
Wenn du selbst ein Ziel hast und nicht weißt, wie du starten sollst, dann ist das kein Grund zu warten. Melde dich gerne bei mir. Wir finden deinen Weg gemeinsam, in deinem Tempo, ohne Druck.
Alle Infos findest du auf meiner Coaching Seite. Ich freue mich auf dich und unsere gemeinsame Zeit.
Danke und Ausblick
Danke an dich. Genauso Danke an all meine Gäste. Für eure Geschichten, Ideen eure Motivation und eure Zeit!
Danke auch für jede Nachricht, jede Episode, jede Stunde, in der du einschaltest. Danke, dass du zuhörst, teilst und weitermachst. Du bist der Grund, warum ich das hier tue.
Ich freue mich auf die nächsten Jahre. Auf neue Folgen. Neue Geschichten. Neue Schritte und dein Feedback!
Lass uns gemeinsam die Schuhe schnüren und weiter laufend optimistisch bleiben!









